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Baryton - Hammerklavier - Cembalo - Viola da gamba - Quinton


 

 Das Baryton (Viola di bordone) erlebte nie eine Standardisierung wie die meisten anderen Streichinstrumente. Die Verwandtschaft mit der Viola da gamba ist nicht nur durch die Form sondern auch durch die Stimmung der 6-7 Spielsaiten gegeben. Die 9 -28 Resonanzsaiten, die auch mit dem Daumen gezupft werden können, stimmt man je nach Bedarf und Tonart - bei Haydn (der übrigens die Stimmen oft mit Gambe bezeichnete), meistens in D-Dur. Manchmal gab es auch einen dritten Saitenbezug auf der Decke, der mit dem kleinen Finger der rechten Hand angezupft wurde. Das älteste bekannte Instrument stammt aus Wien (Magnus Feldlen, 1647).

Johann Georg Krause hat um 1700 eine Sammlung von "IX Partien" dem Herzog Ulrich von Württemberg gewidmet, die ersten veröffentlichten Kompositionen für dieses Instrument. Das Baryton war vorwiegend im süddeutsch-österreichischen Raum verbreitet (A. Ariosti und J.J. Fux verwendeten es z.B. in Wien zur Begleitung von Opernarien), es gibt jedoch Berichte von Konzertreisen des damals berühmten Virtuosen und Kollegen von Josef Haydn an der Eszterházyschen Hofkapelle -Andreas Lidl - nach Paris und London, wo er große Erfolge feierte.

Man weiß von mindestens fünf Mitgliedern der Hofkapelle des Fürsten Nikolaus Eszterhazy, die sich mit dem Baryton beschäftigten und teilweise auch Werke für dieses Instrument komponierten, wie z.B. der italienische Geigenvirtuose Luigi Tomasini, der als Konzertmeister an der Hofkapelle engagiert war.  

Nichtsdestotrotz sind die Werke Joseph Haydns unübertroffen in ihrem Einfallsreichtum. Er schrieb mehr als 125 Trios , dazu noch etwa 50 Werke in anderen Besetzungen mit Baryton, die aber teilweise bei einem Brand im Schloß Eszterházy verloren gingen. 

Ab 1775 verlor der Fürst das Interesse an diesem Instrument und widmete sich dem Marionettentheater. Damit war die eigentliche Blütezeit des Baryton zu Ende.


 

Als Erfinder des Hammerklaviers gilt Bartolomeo Cristofori, der um 1711 erste Exemplare fertigte. Unabhängig davon erfanden auch der Franzose Jean Marius (1716) und der Nordhäuser Christoph Gottlieb Schröter (1717) ein Tasteninstrument, dessen Saiten nicht angezupft, sondern von Hämmern angeschlagen wurden.

Für das neue Instrument entstand bald eine eigene Sparte Musik. Während bei der „Clavier“-Musik des frühen 18. Jahrhunderts meist offen gelassen wird, auf welchem Tasteninstrument sie auszuführen ist, entwickelte sich für das Hammerklavier bald ein eigenes Genre. Ein Kuriosum ist diesbezüglich das Doppelkonzert für Cembalo, Hammerklavier und Orchester Es-dur (1788) von Carl Philipp Emanuel Bach, in dem der 74-jährige Bach die beiden Instrumente ausdrücklich aufeinander treffen lässt. Von den mittleren und späten Klavierwerken Mozarts und Haydns lassen sich viele relativ eindeutig dem Hammerklavier zuordnen. Ausdrücklich wird die Zuordnung jedoch in dieser Zeit nur selten erwähnt.


 

Die Viola da gamba, auch Gambe oder Kniegeige genannt, ist eine Sammelbezeichnung für eine Familie historischer Streichinstrumente. Die Instrumente der Viola da gamba-Familie unterlagen keiner Normierung, ihre Bautypen unterscheiden sich stark in Bautechnik und Besaitung, Stimmung, Klang und Spielweise. Sie wurden in unterschiedlichen Ländern und über mehrere Jahrhunderte hinweg zu unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten gebaut. Bei friendly fire erklingt nicht nur die „normale“ Bass-Viola da gamba sondern auch Baryton und Quinton.


Gegen 1730 entstand der Pardessus de viole, (frz. „noch darüber - über dem Dessus“), der auch Quinton genannt wurde - eine kleine Gambe mit fünf Saiten, ungefähr so groß wie eine Geige. Dieses Instrument passte sich mit ausgezogenen Ecken und einem gewölbten Boden an die Form der Violine an und war damit ein Hybrid zwischen Viola da gamba und Violine. Der Quinton war ein reines Soloinstrument, das nie im Consort verwendet wurde. Er wurde als schickliches Instrument für adelige Damen entwickelt – die Kniehaltung bewahrt im Gegensatz zur Geigenhaltung die Frisur - und in der Kammermusik geschätzt, da er sich als Alternative zu Violine, Oboe und der noch neuen Querflöte anbot. Das Repertoire ist auch dementsprechend variabel – von Violinsonaten von Corelli und Overturen von Lully bis zu den Concert Royaux von Couperin und den Flötensonaten von Leclair wurde sämtliche damals neue und moderne Literatur auf dem Quinton gespielt – ein überraschend vielseitiges Instrument.